Charta unterzeichnet: Mehr Flexibilität und Unterstützung für pflegende Mitarbeiter

Georg Oberkötter (v.l.) Karen Alexius-Eifert, Oberbürgermeister Bernd Tischler, Delia Temmler und Vanessa Geipel wollen die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern.

Die Stadt Bottrop hat sich zum Ziel gesetzt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Beruf und Pflege besser vereinbaren können. Oberbürgermeister Bernd Tischler hat jetzt die Charta “Vereinbarkeit von Pflege und Beruf” im Beisein von Georg Oberkötter vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW und Delia Temmler vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf der WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung unterzeichnet.

„Die Vereinbarung von Beruf und Pflege ist eine wachsende Herausforderung für jeden Arbeitgeber, so auch für uns als Stadtverwaltung“, sagt Oberbürgermeister Tischler. „Mit der Unterzeichnung der Charta setzen wir ein Zeichen. Wir unterstützen die Kolleginnen und Kollegen in schwierigen Lebensphase.“ 

Die Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert rechnet damit, dass die Vereinbarung über die Stadtverwaltung hinaus ausstrahlt. Das Halten von Fachkräften sei bei allen Unternehmen ein Thema, gleichzeitig wachse die Anforderungen an stationären und ambulanten Pflegeangeboten. 

Georg Oberkötter vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen erklärt: „Das NRW-Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege dient der Fachkräftebindung, es stabilisiert die häusliche Pflege und entlastet erwerbstätige pflegende Angehörige. Das Engagement der Stadt Bottrop ist ein starkes Signal sowohl an die eigenen Beschäftigten der Verwaltung als auch an die Unternehmen in der Stadt. Dieses Vorbild findet hoffentlich viele Nachahmer. Die Stadt sorgt mit ihrer Verantwortung für die Pflegeinfrastruktur für Angebote, die Familien im Pflegealltag konkret helfen. So kann es gelingen, dass es gute Lösungen für die Herausforderung gibt, Beruf und Pflege besser unter einen Hut zu bringen.“

Dass der Handlungsdruck wächst, weiß Vanessa Geipel vom städtischen Fachbereich Personal und Organisation. „Einige Mitarbeiter haben ihre Arbeitszeit reduziert oder sich komplett beurlauben lassen, um mehr Zeit für die Pflege zu haben.“ Dabei gehe es nicht nur um die Betreuung von Kindern, sondern auch beispielsweise von Eltern und Ehepartner.

Delia Temmler vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf unterstreicht dies mit dem Hinweis auf den demografischen Wandel. Wenn in den kommenden Jahren die Baby-Boomer-Generation in den Ruhestand geht, scheiden Fachkräfte aus dem Arbeitsleben aus und zugleich zeichne sich ein wachsender Betreuungsbedarf ab.

Die Charta ist Bestandteil des Landesprogramms „Vereinbarkeit Beruf und Pflege“, einem Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Pflegekassen. In Bottrop werden zwei Mitarbeiterinnen zur Pflege-Guides qualifiziert. Sie sollen Betroffenen künftig bei der Umsetzung tragfähiger Lösungen helfen, um sie bei der Pflegeverantwortung zu entlasten. Für die Stadtverwaltung und anderen Unternehmen werden so Fehlzeiten reduziert und die Mitarbeiterbindung gestärkt.

(c) Text & Foto: Stadt Bottrop

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