Ergebnisse der Befragung: Hier wollen Bottrops Eltern die dritte Gesamtschule

Wegen steigender Zahlen von Schülerinnen und Schülern soll Bottrop eine dritte Gesamtschule bekommen. Dazu wurden im Oktober die Eltern von Erst- und Zweitklässlern zu einem möglichen Standort befragt. Die Auswertung liegt nun vor.

„1.274 Fragebögen sind zurückgesendet worden, das entspricht einer Quote von 52,51 %“, erläutert Schuldezernentin Karen Alexius-Eifert. „Das ist eine gute Rücklaufquote und entspricht auch den Anforderungen der Bezirksregierung, die bei Neugründung einer Schule eine Elternbeteiligung vorschreibt, das Schulgesetz sieht das so vor. Auch für uns hat der Elternwille eine große Bedeutung.“

Bei den Erstklässlern haben die Eltern bei der Frage für welchen Standort sie sich entscheiden würden, wie folgt geantwortet: Eine der bestehenden Gesamtschulen: 10 Stimmen /Paßstraße; 57 Stimmen/ Welheimer Straße: 38 Stimmen/ egal: 6 Stimmen.

Die Elternbefragung bei den Zweitklässlern ergab Folgendes: 

Eine der bestehenden Gesamtschulen: 10 Stimmen/ Paßstraße: 57 Stimmen/ Welheimer Straße: 38 Stimmen/ egal: 6 Stimmen. 

So wie bei der Befragung angekündigt, sind diese Ergebnisse außerdem hochgerechnet worden. Dabei erfolgt die Hochrechnung auf eine angenommene volle Wahlbeteiligung von 100 Prozent anhand der tatsächlichen Teilnehmerquote des jeweiligen Jahr-gangs. Hochgerechnet ergeben sich damit bei den Erstklässlern 105 Stimmen für die Paßstraße und 70 Stimmen für die Welheimer Straße. Bei den Zweitklässlern ergeben sich hochgerechnet 169 Stimmen für die Paßstraße und 104 Stimmen für die Welheimer Straße. 

„Damit zeigt sich eine deutliche Präferenz für den Standort Paßstraße“, fasst Nadine Granow-Keysers, Leiterin des Fachbereichs Schule zusammen. „Rechtlich sind für eine Schulneugründung 108 Zustimmungen für einen Standort notwendig. Relevant ist dies vor allem für die Zweitklässler, die den möglichen Eingangsjahrgang der neuen Schule bilden würden. Der Standort an der Welheimer Straße erreicht die notwendige Zustimmung weder bei den Erst- noch bei den Zweitklässlern, und auch nicht in der jeweiligen Hochrechnung.“

„Wir brauchen eine Schule, die auch angenommen wird von den Eltern“, unterstreicht Karen Alexius-Eifert. „Mit dem Ergebnis der Befragung wollen wir nun zügig weiterplanen, denn angesichts der steigenden Schüler:innenzahlen drängt die Zeit.“ 

Die Ergebnisse der Befragung werden Thema im Schulausschuss am 27. November sein. Im kommenden Frühjahr soll im Rat der Stadt ein Errichtungsbeschluss für eine dritte Gesamtschule in Bottrop gefasst werden. Dieser Errichtungsbeschluss muss zusätzlich von der Bezirksregierung Münster genehmigt werden. 

Zum Hintergrund

Zum Schuljahr 2027/2028 wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 5 in Bottrop stark ansteigen. Die Verwaltung rechnet mit einem Mehrbedarf von rund 280 Schulplätzen. Auch in den darauf folgenden Jahren sind die Schüler:innenzahlen und damit der Bedarf hoch. Dieser Mehrbedarf kann durch Aufstockung von Klassen und durch Einrichtung von zusätzlichen Jahrgangszügen in den bestehenden Schulen nicht aufgefangen werden. Außerdem soll im Sinne der guten Lernbedingungen vermieden werden, dass Klassen bis zur Höchstgrenze belegt sind. 

Der Schulausschuss hat deswegen am 14. März 2024 einstimmig beschlossen, dass es zwar eine Erhöhung der Zügigkeiten an einzelnen Schulen geben soll, aber zugleich eine neue Schule errichtet wird, um die fehlenden Schulplätze aufgrund der steigenden Schülerzahlen auszugleichen. Zudem hat er einstimmig dafür gestimmt, dass diese zusätzliche neue Schule eine Gesamtschule sein soll. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, mögliche Standort zu suchen. In der Sitzung des Schulausschusses am 28. Mai 2024 wurde dann beschlossen, dass die beiden Standorte (Sportplatz an der Paßstraße, Standort Welheimer Straße) weiterverfolgt werden. Diese beiden Standorte sind dann in der nun abgeschlossenen Elternbefragung zur Auswahl gestellt worden.

(c) Text: Stadt Bottrop, Symbolbild: Wir lieben Bottrop

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