Mobilitätsmanager Gerwin Conrad (links) und der Technische Beigeordnete Klaus Müller wollen die Ladeinfrastruktur für E-Autos verbessern.
Immer mehr Pkw in Bottrop sind elektrisch unterwegs. Damit wachsen die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur. Jetzt kommen 39 Ladesäulen hinzu. Dies ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, das der Technische Beigeordnete Klaus Müller im Rathaus vorgestellt hat.
Mit der flächendeckenden Bereitstellung von Ladesäulen folgt die Stadt einen E-Mobilitätskonzept. „Wir wollen, dass eine Ladesäule einen Radius 150 Metern abdeckt und Säulen in einer vertretbaren Entfernung erreichbar sind“, erklärt Klaus Müller. Damit dies nicht nur in den dichtbesiedelten Bereichen geschieht, wurden für den Wettbewerb unterschiedliche Standorte gebündelt.
Vier Unternehmen haben jetzt den Zuschlag erhalten, jeweils zehn und einmal neuen Ladesäulen aufzustellen. Die Unternehmen E-Maxx, Jucr, Quello und Emscher Lippe Energie haben sowohl die Pflichtkriterien und die optionalen Bedingungen erfüllt. So werden die Ladesäulen zu 100 Prozent mit Ökostrom beliefert. Störungen werden nach acht Stunden, spätestens nach zwölf Stunden, behoben. Die Stromtarife sind auf Displays abzulesen und Nutzer können die Ladesäulen unabhängig von ihrem Kundenstatus nutzen. „Zudem wird es für Anwohner keine Blockiergebühren geben, wenn das Auto über Nacht lädt“, erklärt Müller. Tagsüber darf maximal drei Stunden geladen werden. Nachts müssen die Anwohner dann nicht nochmal einen neuen Parkplatz suchen, wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist.
Die Elektromobilität wird vom städtischen Mobilitätsmanager Gerwin Conrad vorangetrieben. Er ist mit dem Wettbewerbsergebnis zufrieden. „Wir haben eine Konkurrenzsituation geschaffen“, sagt er. Da künftig vier Unternehmen im Wettbewerb stehen, können die Kunden die Ladepunkte je nach Preis und technischer Bedienbarkeit auswählen.
Vorgesehen ist, dass die Säulen Anfang 2025 errichtet werden. Die Standartladesäulen können jeweils von zwei Pkw genutzt werden. Die Betreiber erhalten die Nutzungserlaubnis für zunächst acht Jahre. Zu den Aufgaben der Betreiber gehört es auch, durch die Beschilderung kenntlich zu machen, dass die Parkplätze nur von E-Pkw genutzt werden dürfen. Verbrenner-Fahrzeugen, die den Platz blockieren, droht dann ein Bußgeld.
Mit den zusätzlichen Ladesäulen hält die Stadt bei den steigenden Zulassungszahlen von E-Kraftfahrzeugen Schritt. In Bottrop sind über 3.200 E-Fahrzeuge gemeldet. Obwohl der Kauf nicht mehr gefördert wird, steigen die Zulassungszahlen stärker, als vor vier Jahren prognostiziert. In das Konzept zur Ladeinfrastruktur fließt ein, dass auf Firmengrundstücken und an Einfamilienhäuser eigene Wallboxen genutzt werden. Zudem gibt es Stromtankstellen auf privaten Grundstücken, beispielsweise auf Supermarktparkplätzen, die öffentlich zugänglich sind. Mit den insgesamt 78 Ladesäulen auf städtischen Parkplätzen will Klaus Müller Nutzer erreichen, die in Mehrfamilienhäusern wohnen und nicht über eigene Wallboxen verfügen. Gerwin Conrad verweist auf bundesweit einheitliche Kennzahlen. Danach werden in Bottrop ausreichend Ladesäulen bereitgestellt. Durch das Wettbewerbsergebnis wird jetzt erreicht, dass diese auch in den dünner besiedelten Wohnquartieren aufgestellt werden.
(c) Text: Stadt Bottrop, Foto: Stadt Bottrop