Wie bringt man Robotern soziales Verhalten bei? Dieser Frage gegen die Forscher der Hochschule Ruhr West (HRW) nach. Im Labor an der Lützowstraße haben sie den Robotern „Pepper“ und „Nao“ Grundfertigkeiten programmiert. Jetzt sollen ihre Fähigkeiten in der Lebendigen Bibliothek getestet werden. Damit sie sich zwischen den Büchern und Regalen zurechtfinden, brauchen sie noch weitere Unterstützung. Die HRW sucht dafür Bürgerwissenschaftler, die dabei helfen, die menschenähnlichen Roboter zu verbessern.
Zwischen dem 1. und 27. August werden verschiedene Onlineschulungen jeweils in der Zeit von 15 bis 20 Uhr angeboten. Jeder, der die Zukunft mitgestalten will, kann mitmachen. Egal, ob jung oder alt, technikbegeistert oder einfach neugierig – gesucht werden Menschen aus allen Altersgruppen und Lebensbereichen. Gerade unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen sind wertvoll für das HRW-Projekt. Wissenschaftliche Vorerfahrungen und Kenntnisse mit Robotern sind nicht notwendig. Alle Informationen dazu sind unter https://ruhrbots.de/buerger-innen/ erhältlich.
In der Lebendigen Bibliothek sind die Roboter vom 2. bis 14. September in Einsatz. Wer in dieser Zeit in die Bibliothek kommt und sich auf die Roboter einlässt, hilft den HRW-Forschern bei dem Feldtest.
Interdisziplinäres Forschungsteam
Roboter wie „Nao“ und „Pepper“ sind aus Fußball-Wettbewerben bekannt und kommen in Altenheimen zum Einsatz. Typischerweise sind diese Roboter darauf ausgelegt, Menschen zu erkennen und mit ihnen in den Austausch zu gehen. Sie dienen als Infokiosk und als Bedienung im Restaurant.
Das Kompetenzzentrum Soziale Robotik „RuhrBots“, an dem die HRW beteiligt ist, widmet sich der Erforschung sozialer Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr. Fachkräftemangel und diversitätsgerechte Digitalisierung sind dabei zwei bedeutende Aspekte.
Das interdisziplinäre Forschungsteam setzt sich aus Mitgliedern der Hochschule Ruhr West, der Hochschule Niederrhein, der Hochschule für Polizei und Verwaltung, der Evangelischen Hochschule Nürnberg und dem Fraunhofer IMS zusammen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund vier Millionen Euro gefördert. Neben technischen Aufgaben werden psychologische und wirtschaftliche Aspekte in die Erforschung und Gestaltung einbezogen. Ziel sind innovative Roboterlösungen, die sowohl bürgernah als auch nutzerfreundlich sind.
Bürgerwissenschaftler sollen mit ihren Fragen und Bedenken an den Einsatz von sozialen Robotern beitragen, die Hürden und Vorbehalte bei der Nutzung zu reduzieren und die Roboter erlebbar und nahbarer zu machen, damit sie die vielfältigen Anforderungen der Menschen bestmöglich unterstützen können.
(c) Text & Foto: Stadt Bottrop