Aktion „Seebrücke. Schafft sichere Häfen“ macht Station am BKB

Fast täglich erreichen uns über die Presse Nachrichten über in Seenot geratene Flüchtlinge, nicht selten entbrennt daran eine Diskussion über Fluchtursachenbekämpfung, Asylgesetze und Co. Doch was es wirklich heißt, über das Meer zu flüchten, um Not, Verfolgung, Krieg und Armut zu entkommen, sich irgendwie den Weg über die gefährliche „Seebrücke“ Mittelmeer in kleinen Booten, oftmals nicht größer als Nussschalen, zu bahnen, das wissen nur wenige. Genau hier setzt der große Koordinierungskreis der Aktion “Seebrücke – Sicherer Hafen Bottrop”, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Evangelischen und Katholischen Kirche, der Arbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte (AGSB), des Jugendparlamentes, des Bündnis Buntes Bottrop, der Grünen Bottrop und der Flüchtlingshilfe Bottrop e.V., an, um auf die Schicksale der Geflüchteten aufmerksam zu machen.

Kern dieser Aufklärungsarbeit ist unter anderem eine Ausstellung im Lichthof des Berufskollegs der Stadt Bottrop, die eindrucksvoll für Solidarität und Menschlichkeit gegenüber flüchtenden Menschen, vornehmlich aus Nordafrika, kämpft. „Die Fluchtursachen sind vielfältig, man glaubt manchmal gar nicht, was Menschen alles erleiden mussten, was sie also zur Flucht bewegt“, berichtet Schulsozialarbeiter Mario Papierok, der die Ausstellung ans BKB holte, und betont: „Oftmals widerfahren den Flüchtenden Menschenrechtsverletzungen oder sie sind Opfer weiterer krimineller Handlungen. Darauf aufmerksam zu machen ist ganz entscheidend, vor allem, da am BKB diverse Schülerinnen und Schüler mit Flüchtlingshintergrund beschult werden.“

In den kommenden Tagen ist die Ausstellung für jedermann geöffnet und kann bis zum 1. Oktober besucht werden. „Unsere Kooperationspartnerinnen Irmelin Sansen und Dagmar Kaplan von der Flüchtlingshilfe begleiten auf Wunsch Klassen durch die Ausstellung“, betont Papierok.

Zusatzinformationen zur Aktion „Seebrücke“: Mach deine Stadt zum Sicheren Hafen! Sichere Häfen heißen Geflüchtete willkommen – und sind bereit, mehr Menschen aufzunehmen. Gemeinsam bilden die Sicheren Häfen eine starke Gegenstimme zur Abschottungspolitik der Bundesregierung – laut, unbequem und medienwirksam. Mit Druck auf der Straße und persönlichem Engagement fordern die Aktiven der Seebrücke ihre Städte und Kommunen dazu auf, sich zum Sicheren Hafen zu erklären und für eine menschliche Migrationspolitik zu streiten. Mit großem Erfolg: Berlin, Kiel, Dortmund, München, Magdeburg – schon über 250 Kommunen und Städte sind dabei. Und es werden fast täglich mehr! ( www.seebruecke.org )

Text und Bilder: Stefan Weyers

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