106‐jährige Patientin überlebt Oberschenkelhalsbruch und Covid‐19‐Infektion

Chefarzt Priv. Doz. Dr. med. Daniel Schmitz ‐ Leiter des AltersTraumaZentrums im MHB ‐  berichtet über neueste Behandlungserfolge: 

Die Einschränkungen in der aktuellen Pandemie-Situation betreffen alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen. Insbesondere aber sind hilfebedürftige Personen und Menschen im hohen Lebensalter davon betroffen. In den Pflegestationen und auch zu Hause besteht die stetige Gefahr der Ansteckung mit SARS-CoV2. Zusätzlich erscheint eine geminderte Mobilisationsfähigkeit für Ältere häufig ein Grund für Stürze und die damit verbundenen Verletzungen. Bereits bestens etabliert ist das AltersTraumZentrum (ATZ) im Marienhospital, in dem Unfallchirurgen mit Altersmedizinern (Geriatern) standardisiert zusammenarbeiten und damit eine verbesserte Genesung gewährleisten. Zusätzlich bedingt die Expertise des eigenen EndoprothetikZentrums (EPZ) einen außerordentlichen hohen Versorgungsstandard.

Im besagten Fall ist eine Patientin, die im Jahre 1914 geboren ist, zu Hause gestürzt und über die Zentrale Notaufnahme ins Marienhospital aufgenommen worden. Erschwerend kam hinzu, dass diese Patientin auch noch positiv auf das Corona Virus getestet wurde. Nach eingehender Untersuchung wurde bei ihr ein Oberschenkelhalsbruch diagnostiziert.

Trotz der Ansteckungsgefahr und obwohl in vielen Krankenhäusern – aufgrund der Pandemie – zur Zeit eine reguläre Versorgung von Patienten schwierig erscheint, konnte die Patientin, entsprechend ihrem Alter und der Verletzung, hervorragend versorgt werden. Nach ausführlicher Erörterung der Prognosen und Risiken erfolgte eine komplikationslose OP und eine komplexe Nachsorge. Die operative Versorgung von Oberschenkelhalsbrüchen im hohen Alter wird durch einen Ersatz des Hüftgelenks, auch Hüftkopfprothese oder Duokopfprothese genannt, durchgeführt. Die langjährige Erfahrung im Umgang mit Gelenkersatz im EndoprothetikZentrum, bedingt eine Versorgung dieser Verletzungen höchster Güte und Qualität. Dabei erfolgen die Zementierung der Prothese in den Oberschenkelknochen und ein Ersatz des Oberschenkelkopfs mit einem in sich drehenden Metall-Kunststoff-Kopf in Form einer Kugel.

Bei einer derartigen Konstellation der Patientin, mit 106 Jahren, einem Schenkelhalsbruch und einer Corona-Infektion, bestehen normalerweise schlechte Genesungs-Chancen. Durch die Zusammenarbeit im AltersTraumaZentrum und Anwendung moderner Medizin, etabliert durch unser EndoprothetikZentrum, konnte die Patientin hervorragend versorgt werden und in einem altersentsprechenden Allgemeinzustand in die hausärztliche Versorgung entlassen werden.

Text: Marienhospital Bottrop

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