Mit Bedauern reagiert Oberbürgermeister Bernd Tischler auf die Entscheidung des Unternehmens Benteler, sein Stahlrohrwerk in Bottrop zu schließen. Damit gehen rund 250 qualifizierte Arbeitsplätze verloren. Das Werk an der Knippenburg soll bis 2022 geschlossen werden.
„In Bottrop haben wir eine gute diversifizierte Wirtschaftsstruktur überwiegen mittelständischer Unternehmen. Dass sich das Benteler-Werk jetzt zurückzieht, ist sehr bedauerlich“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler. Tischler weist auf die Sorgen der Arbeitnehmer hin. Für sie sei die Unternehmensschließung ein Einschnitt in ihre Lebensplanung. Viele von ihnen hätten für eine Standortsicherung bis 2021 auf Urlaubsgeld, einen Teil ihrer Überstunden und zeitlich befristet auf Tariferhöhungen verzichten.
In einem Gespräch mit der städtischen Wirtschaftsförderung erklärte Werkleiter Tim Vössing, dass man die Mitarbeiter nicht im Unklaren lassen wolle und deshalb die Entscheidung jetzt vor Weihnachten gefallen sei. Mit der Arbeitnehmervertretung und der IG Metall seien Sondierungsgespräche über einen Sozialplan im Januar vereinbart. Tischler sagt die Unterstützung der Mitarbeiter bei der beruflichen Weiter-Qualifizierung zu. Die städtische Wirtschaftsförderung werde hier ihre Möglichkeiten und Kontakte, beispielsweise zu Unternehmensverbänden und Bildungsträgern, nutzen.
Der im österreichischen Salzburg ansässige Konzern steht vor einer umfangreichen Konsolidierung. Teile der Bottroper Produktion soll an den Standort Paderborn verlegt werden. Tischler sieht darin eine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung. „Die allgemeinen wirtschaftlichen Daten für Bottrop sind weiterhin gut“, sagt er. Auch gilt die Einschätzung, dass Bottrop zu wenig Gewerbefläche hat. „Die Nachfrage an Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen ist höher, als die bereitstehenden Flächen“, sagt Tischler.