Gewalt und keine (finanzielle) Sicherheit? Frauenzentrum Courage startet Spendenkampagne

„Ich hatte Angst, mich aus meiner gewaltvollen Beziehung zu lösen. Die Frauenberatung hat mir gezeigt, dass ich nicht allein bin und mir dabei geholfen, die notwendigen Schritte zu gehen, um endlich frei zu sein. Heute stehe ich auf eigenen Beinen, und dafür bin ich unendlich dankbar.“

Regelmäßig kommen Frauen in die Frauenberatungsstelle an der Essener Straße, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erfahren haben. Sie müssen Stabilität zurückerlangen, brauchen Rat und Unterstützung, damit sie eine Perspektive für die Zukunft entwickeln können.  Dafür ist das Frauenzentrum Courage seit vielen Jahren eine feste Anlaufstelle in Bottrop. Hier finden Betroffene einen geschützten Raum.  

Die statistischen Zahlen über häusliche Gewalt steigen seit Jahren. Von 2022 auf 2023 gab es einen Anstieg von 6,5 %. Insgesamt waren 256.276 Menschen Opfer, davon waren 70,5 % weiblich. Und das sind nur die Zahlen, die aktenkundig sind. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Leider sind auch die Zahlen steigend, bei denen die Gewalt in einem Tötungsdelikt endet. Laut Statistik des BKA wurden im Jahr 2023 insgesamt 155 Frauen und 24 Männer durch ihre Partner- oder Ex-Partner*innen getötet. 

Aber wie ist es um die finanzielle Absicherung dieses Schutzraumes bestellt? Die Förderprogramme des Landes und der freiwillige Zuschuss der Kommune decken einen großen Teil der Kosten der Beratungsstelle ab. Die Restfinanzierung allerdings muss von den Mitarbeiterinnen selbst organisiert werden. Die Schere zwischen den Zuschüssen und den tatsächlichen Kosten geht seit Jahren immer weiter auseinander. Die Energiekosten steigen, die Sachkosten steigen und auch die Personalkosten steigen, nur die Förderpauschalen bleiben gleich. 

Die Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums haben daher eine besondere Spendenkampagne entwickelt: „Raumpat*in gesucht“. Hier können sich Firmen und Privatpersonen mit der Übernahme einer Patenschaft für einen Quadratmeter „Freiraum“ für Frauen an der mittelfristigen Absicherung der Arbeit beteiligen.  Mit einem monatlichen Beitrag von 10,- € im Monat pro m², können sie zum Erhalt der Frauenberatungsstelle und der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt beitragen. Die Anzahl der m² legen sie selbst fest. „Wenn wir verlässliche, regelmäßige Spendeneinnahmen haben entlastet uns das enorm. Wir haben dann mehr Zeit für unsere eigentlichen Aufgaben wie Beratungsgespräche und Präventionsangebote.“ sagt Mitarbeiterin Silke Kutz. 

Wie können Sie unterstützen?

Engagieren Sie sich als Raumpat*in! Schaffen Sie FREIRAUM für unsere Arbeit!
Nähere Infos finden Sie unter: frauenzentrumcourage.de/ueber-uns/spenden

(c) Foto & Text: Frauenzentrum Courage

Jetzt suchen