Um dem wachsenden Bedarf an weiterführenden Schulen gerecht zu werden und allen Schülerinnen und Schülern die bestmöglichen Bildungschancen zu bieten, ist angesichts der steigenden Schülerzahlen der Bau einer dritten Gesamtschule in Bottrop notwendig.
Die Stadt Bottrop klärt dazu die Eltern/Erziehungsberechtigte derzeit umfangreich auf. Sie setzt mit dieser Informationskampagne auf Transparenz und Dialog mit den Erziehungsberechtigten, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Möglichkeit haben, sich aktiv einzubringen.
In den vergangenen Tagen haben die Grundschulen für die Eltern der Klassen eins und zwei einen Brief mit einem Fragebogen erhalten. Dieser Brief wird über die Schulen verteilt. Im Fragebogen geht es um den künftigen Standort der neuen Gesamtschule. Zur Wahl stehen der ehemalige Sportplatz an der Paßstraße und das Gebäude der auslaufenden Hauptschule Welheim. Der ausgefüllte Fragebogen ist bis zum 09.10.2024 an die Grundschulen zurückzugeben, die Befragung ist anonym. Der Elternwille soll bei der Standortsuche mit 55 Prozent in die Bewertungsmatrix einfließen. Daneben werden aber auch baufachliche Aspekte bei der Realisierung und finanzielle Gesichtspunkte eine Rolle spielen, um am Ende eine optimale Lösung zu erhalten.
Auf der Homepage der Stadt steht der Fragebogen auch in verschiedenen Sprachen zum Download zur Verfügung. Zusätzlich hat der Fachbereich Schule und Kindertagesbetreuung zu zwei Informationsveranstaltungen eingeladen. Der erste Informationsabend „Im Dialog – Informationsveranstaltung zum Neubau einer Gesamtschule“ fand gestern als Online-Veranstaltung statt. 67 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich im Vorfeld für die Videokonferenz angemeldet, um sich über den Neubau und den aktuellen Planungsstand zu informieren.
Schul- und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert begrüßte das Interesse an der Veranstaltung: „Es freut mich sehr, dass das Interesse so groß ist. Uns allen ist es ein großes Anliegen die Eltern in diesen Prozess mitzunehmen. Ohne die Eltern läuft bei der Schulgründung gar nichts.“
Während der Veranstaltung wurden die Gründe für den Bau der neuen Gesamtschule erläutert. Nadine Granow-Keysers, Leiterin des Fachbereichs Schule und Kindertagesbetreuung, erläuterte den Bedarf anhand der Entwicklung der Schülerzahlen und wies auf die Verpflichtung der Stadt hin, eine Elternbefragung durchzuführen. Es sind mindestens die Erziehungsberechtigten der Schüler:innen zu befragen, die den Eingangsjahrgang einer künftigen Schule bilden würden; Bottrop hat sich entschieden auch den Folgejahrgang zu befragen. „Das war uns, dem Gremium das darüber beraten hat, besonders wichtig“, erklärt Schul- und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert. Das heißt es werden die Erziehungsberechtigten der Erst- und Zweitklässler befragt, da von einer Gründung zum Schuljahr 2027/28 ausgegangen wird. Anschließend wurden die möglichen Standorte mit einer perspektivischen zeitlichen Abfolge vorgestellt. Der ehemalige Sportplatz an der Paßstraße: Dort würde ein Neubau errichtet werden, gestartet werden müsste aber mit einem Containerbau. Das Gebäude der auslaufenden Hauptschule Welheim: Das Gebäude bliebe erhalten, würde aber grundlegend renoviert und erweitert werden, auch hier müsse man mit Containern eine Zeit überbrücken. Es wurde nicht über das Für und Wider der beiden Standorte diskutiert, vielmehr lag der Schwerpunkt der Informationsveranstaltung auf der Vorstellung der Ausgangssituation sowie der nächsten Planungsschritte. Mitte Oktober wird mit der Auswertung der Befragung begonnen. Am 27.11.2024 folgt dann die Präsentation des Ergebnisses in der Sitzung des Schulausschusses. Während der Veranstaltung hatten die Erziehungsberechtigten die Möglichkeit über den Chat Fragen zu stellen. Gefragt wurde zum Beispiel warum Kirchhellen nicht als Standort in Frage komme. Nadine Granow-Keysers erklärte, dass der Bedarf aktuell mit der Sekundarschule und dem Vestischen Gymnasium gedeckt sei und es nicht genehmigungsfähig sei, dort eine Schule mit einer zweiten Oberstufe zu bauen. Darüber hinaus wurde gefragt, wieso eine Gesamtschule gebaut wird und nicht eine andere Schulform. „Dieser Entscheidung ist ein langer Beratungsprozess im Schulausschuss vorangegangen. Mit Blick auf das Auslaufen der Hauptschule Welheim und dem Zuwachs an den Realschulen hat man sich für die Gesamtschule entschieden“, erklärte Nadine Granow-Keysers.
Ein weiterer Informationsabend für Eltern der ersten und zweiten Jahrgangsstufe wird am 2. Oktober 2024 als Präsenzveranstaltung stattfinden. Dort werden erneut Vertreterinnen des Fachbereichs Schule und Kindertagesbetreuung den Eltern einen Überblick über den Prozess zum Bau der dritten Gesamtschule geben und für Fragen zur Verfügung stehen.
(c) Text: Stadt Bottrop, Symbolbild: Pixabay