Zirkularwirtschaft: “Kreislaufstadt Bottrop” soll neues Leitprojekt werden

Mit dem Prosperkolleg hat Bottrop einen wichtigen Baustein zur zirkulären Wertschöpfung im Stadtgebiet, der in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ruhr-West entwickelt wird. Die Pilotanlage zum Phosphor-Recycling am Standort der Emschergenossenschaft ist mit Sicherheit ein zweiter. Die Kreislaufwirtschaft soll für die Stadt eines der großen Leitprojekte für die kommenden Jahre werden. Sie ist ein “inhärenter Bestandteil einer klimaneutralen Stadt”, wie es Oberbürgermeister Bernd Tischler formuliert. Gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU) wurden in einer ersten Ideenwerkstatt verwaltungsintern bereits im März Ansätze einer kommunalen Kreislaufstrategie für Bottrop erarbeitet. Jetzt wurden erstmals auch externe Vertreter aus den Reihen der Wirtschaft, Wissenschaft und Verbände, um das Projekt weiter zu konkretisieren.

Bottrop profitiert davon, dass die Stadt eine von vier Modellkommunen aus rund 20 weiteren teilnehmenden Städten zur Entwicklung der Zirkularwirtschaft ausgewählt wurde. Die Wahl auf Bottrop fiel aufgrund einer Empfehlung des DIFU und durch Votum der Mitgliedstädte. Eine der Grundideen: Durch den ressourcenschonenden Umgang mit Materialien durch Kreislauf und den Aufbau von regionalen und lokalen Wertschöpfungsketten können sich Unternehmen und Kommunen widerstandsfähiger gegen externe Schocks und Krisen aufstellen. Angesichts der unruhigen Weltlage mit Störungen in den Lieferketten und Unwägbarkeiten durch Klimafolgen wird dies zukünftig ein zunehmend wichtiger Standortfaktor.

Im zweiten Workshop am Dienstag, 22. Mai 2024, ging es darum, zentrale Handlungsfelder einer zirkulären Stadt Bottrop mit dem Fokus auf die Wirtschaft und die Rolle der Wirtschaftsförderung zu entwickeln. “Kreislaufwirtschaft im Sinne einer ressourcenschonenden, zirkulären Wirtschaft stellt für die große Mehrzahl der deutschen Kommunen noch absolutes Neuland dar”, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler zur Begrüßung des Treffens. Aber in Bottrop wisse man bereits, dass das Thema Zirkulärwirtschaft Zukunft hat und die Zukunft ist. “Es passt darum genau zu Bottrop, denn als InnovationCity hat Bottrop gezeigt, dass wir Transformation können. Und auch andere vergangene Projekte, wie Zukunftsstadt Bottrop oder Klimastadt Bottrop haben dies gezeigt. Mit der Kreislaufstadt führen wir diesen Weg nun weiter und bleiben auf Zukunftskurs.”

Bei der Veranstaltung, die von wissenschaftlichen Vertretern des Deutschen Institut für Urbanistik moderiert und geleitet wurde, standen Fragen wie: Wie sieht die Kreislaufstadt Bottrop aus? (Leitbild, Vision) An welche Ziele, Strategien und Aktivitäten in der Stadt kann beziehungsweise muss angeknüpft werden? Welche Bedürfnisse hat die örtliche Wirtschaft? Und welchen Beitrag kann die Wirtschaft leisten? Was ist die Rolle und sind zukünftigen Aufgaben der Wirtschaftsförderung?

Oberbürgermeister Bernd Tischler betonte, dass die Stadt im Rahmen des Förderaufrufs “Circular Economy – CircularCities.NRW” des Landes NRW sich um Fördergelder beworben habe, um das Thema in der Stadt noch breiter voranzutreiben. Der Förderantrag ist ein gemeinsames Projekt der Bottrop Wirtschaftsförderung mit der Hochschule Ruhr West, dem Prosperkolleg, der Handwerkskammer Münster und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

(c) Text & Foto: Stadt Bottrop

Jetzt suchen