„Hier sind die vielen Fragen, die ich nach meiner Erkrankung hatte, geklärt worden. Das war wirklich eine wertvolle Unterstützung für mich“. Der Kirchhellener Jürgen Strütjen war der erste der heute (25.4.2024) über seine Erfahrungen berichtet hat, als das Beratungsangebot in den neuen Räumen in Kirchhellen vorgestellt wurde. Jürgen Strütjen mussten, infolge einer Mittelohrentzündung, die sich zu einer Hirnhautentzündung entwickelte, drei Gliedmaßen amputiert werden. Zeitweise ist er auf den Rollstuhl angewiesen, läuft jedoch auch mit Prothesen. „Zu all dem, was ich zu klären hatte mit Krankmeldungen, Anträgen auf einen Schwerbehindertenausweis, Sonderparkausweisen etc., bin ich hier beraten worden“
Das gemeinsame Angebot des Sozialverbandes VdK, des Jobcenters und des Sozialamtes war zunächst in den Räumen der Bezirksverwaltungsstelle in Kirchhellen untergebracht. Seit dem es Anfang April im Pfarrheim St. Johannes jeden zweiten Donnerstag seine Türen öffnet, sind die Beratungszahlen noch einmal gestiegen. „Wir wollen ganz niedrigschwellige Beratung anbieten, dorthin gehen, wo die Menschen sind. Wie wir es auch schon in Batenbrock tun“, erläutert Tanja Jesenek-Förster, Geschäftsführerin des Jobcenters “Arbeit für Bottrop”. Einige scheuten sich in die Bezirksverwaltungsstelle zu gehen, wollen auch nicht gesehen werden, wenn sie Unterstützung benötigen. „Hier an St. Johannes befindet sich auch die Kleiderkammer und die Tafel, aber auch viele andere Angebote und Kurse.Da fällt es leichter hierhin zu kommen. Und es ist vertrauensvoll und diskret.”
Die Beratung umfasst Informationen zur Rente, zur Pflege und andere Seniorenangelegenheiten, aber auch Themen zum Bürgergeld und zur Arbeitsvermittlung.
Auf Anfrage kommt auch das Sozialamt nach Kirchhellen zur Beratung. Dafür können Termine in der offenen Beratung ausgemacht werden. “Dann können wir gezielt Mitarbeitende zum Beispiel unsere Pflegeberaterin zum Einsatz bringen und untersützten gerne”, so Sascha Borowiak, Leiter des Sozialamtes. Für alle anderen Anliegen können die Ratsuchenden ohne Voranmeldung kommen und die Beratung ist kostenlos.
„Das ist uns wichtig“, beschreibt Josef Weiner, Vorsitzender des VdK. „Wir wollen den Menschen helfen und machen das alles ehrenamtlich“. „Vor allem zu Themen zur Rente, zu Widersprüchen oder zu Bescheiden, die komplizierter sind, haben wir viele Gespräche“, ergänzt Gabriele Brinkmann, Vorsitzende des Ortverbandes Kirchhellen des VdK.
Matthias Buschfeld, Vorsitzender des Sozialausschusses, hatte die Beratung mit angeregt. „Ich bin mehrfach darauf angesprochen worden, dass so ein gemeinsames Angebot in Kirchhellen, mehr als sinnvoll ist. Das ist einmalig, dass eine staatliche Stelle gemeinsam mit einem Verband so etwas anbieten kann. Wir nutzen hier die kurzen Wege und das gute Miteinander in Bottrop“, freut sich Matthias Buschfeld. Auch in Kirchhellen sei das Angebot wichtig. Etwa 10 Prozent der Menschen sind hochbetagt, Alleinstehend oder beziehen seit vielen Jahren Leistungen nach dem ALG II (jetzt Bürgergeld). Sie und ihre Angehörigen sind die Zielgruppe der Beratung im Pfarrheim St. Johannes in Bottrop Kirchhellen, die allen offen steht.
Ort und Termine: Pfarrheim St. Johannes, An St. Johannes 5, Bottrop-Kirchhellen.
Alle 2 Wochen (in den ungeraden Wochen) Donnerstags in der Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr
(c) Text & Foto: Stadt Bottrop