Digitale Lösung: Bottrop setzt auf den Wasserhelden

Patrick Drost vom städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft, RWW-Projektleiter Michael Fech und zwei seiner Mitarbeiter an einem Zählerschacht am Berufskolleg Bottrop.

Die Bottroper Stadtverwaltung setzt ihre Bemühungen zu thermischen und elektrischen Energieeinsparungen fort und widmet sich dabei einem weiteren innovativen Ansatz: der Integration neuer Wassersensorik in städtische Immobilien. Dies geschieht in Fortführung des erfolgreichen Projekts „Sustain2“, das sich darauf konzentrierte, den Strom- und Wärmeverbrauch von Gebäuden durch intelligente Mess- und Regelungssysteme zu optimieren.

Im Zusammenhang mit dem im November 2023 abgeschlossenen Projekt zeigten digitale Wasserverbrauchsmessungen neben den thermischen und elektrischen Messungen ein bedeutendes und oft unterschätztes Potenzial. Mit Hilfe der Technik und passender Sensorik konnten die Wasserverbräuche in regelmäßigen Abständen erfasst und mit eingestellten Alarmierungen analysiert werden. Neue Sensoren identifizierten nicht nur ungewöhnliche Wasserverbrauchsausschläge, sondern trugen auch dazu bei, Wasserverschwendung und Lecks frühzeitig zu erkennen. Unter anderem wurden durchrauschende Toilettenspülungen und geborstene Trinkwasserleitungen als Ursachen von Wasserverlusten festgestellt. In einigen Fällen gingen so täglich einige Tausend Kubikmeter Wasser verloren, was jährlich zu Kosten im fünfstelligen Bereich einer Liegenschaft führte.

Um die Verbrauchsdatenerfassung weiter zu digitalisieren und zu automatisieren, hat Patrick Drost vom städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft in einem ersten Schritt die Digitalisierung von schwer zugänglichen Wasserzählern (Haupt- und Unterzählern) vorangetrieben und die erforderlichen Prozessschritte für ein innovatives Zählermanagement angepasst. Dazu wurde ein System ausgeschrieben, das autark arbeitet und an schwer zugänglichen Zählern installiert werden kann. In einem öffentlichen Vergabeverfahren erhielt die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mit ihrem System „Wasserhelden“ den Zuschlag. Patrick Drost dazu: “Ich freue mich mit den ‚Wasserhelden‘, nicht nur unnötige Verbrauchskosten und Ressourceneinzusparen, sondern auch den Arbeitsaufwand zu reduzieren und die Digitalisierung bei der Stadt Bottrop voranzutreiben.” 

Denn bisher wurden die genannten Zähler einmal jährlich von Mitarbeitern des städtischen Bauhofes abgelesen. Dazu mussten zwei Mitarbeiter die Schächte von gefährlichen Gasen freimessen und hineinklettern, um die Zähler abzulesen. In einem weiteren Prozessschritt wurden diese Zählerstände analysiert und an das Versorgungsunternehmen weitergeleitet. Dies alles ist mit erheblichem Zeit- und Ressourcenaufwand verbunden. Mit Hilfe der Technik können die Zählerstände nun im Minutentakt digital in der Webversion oder in der App überprüft werden. Der Personalaufwand und die Ressourcen, die hier eingespart werden, können anderweitig genutzt werden und werden dort dringend benötigt. RWW-Projektleiter Michael Fech zum Neuauftrag: „Wir freuen uns, dass wir der Stadt mit unserer Wasserexpertise weiterhelfen können. Mit der digitalen Lösung, dem Wasserhelden, sorgen wir für Sicherheit und Zuverlässigkeit. Viel Arbeit und Herzblut sind in die Entwicklung geflossen.“ RWW beobachtet zunehmend, dass zahlreiche ihrer Kunden mit der neuen Wasserhelden-Technologie Leckagen und Rohrbrüche identifizieren, die zuvor unentdeckt geblieben wären. Dadurch lassen sich größere Schäden verhindern. 

Der Wasserheld
Leitungswasserschäden bleiben oftmals lange Zeit unbemerkt. Um sie aufzuspüren und Schlimmeres zu verhindern, gibt es eine Lösung: Der Wasserheld. Mit einer App oder Weboberfläche lässt sich der individuelle Wasserverbrauch jederzeit verfolgen. Bei Anomalien warnt der Wasserheld automatisch.

(c) Text & Fotos: Stadt Bottrop

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