“Was ich anhatte..” – Ausstellung spricht wichtiges Thema an

Großer Andrang herrschte am Mittwoch, 16.08. bei der Vernissage zur Ausstellung „Was ich an hatte…“. Viele Menschen aus den unterschiedlichsten Organisationen zeigten ihr Interesse an der Thematik der sexualisierten Gewalt an Frauen und Kindern.  

In der Ausstellung, die noch bis zum 30. August im STÜCK.gut (Kirchplatz 2-3, 46236 Bottrop) gezeigt wird, berichten zwölf Frauen von sexuellen Übergriffen, die sie erlebt haben. Sie wollen nicht mehr schweigen und Opfer sein, sondern anderen Frauen Mut machen, zu reden und keine Scham und Schuldgefühle mehr zu haben. 

Franzi, Angela, Bibi, Caro, Anika, Franca… – die Frauen sind unterschiedlich alt, leben an verschiedenen Orten und ihre Namen sind geändert, doch sie haben eines gemeinsam: Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. 

Der Arbeitskreis gegen häusliche und sexualisierte Gewalt in Bottrop unter der Leitung des Frauenzentrums Courage hat gemeinsam entschieden, die Ausstellung nach Bottrop zu holen und so das Thema auch in unserer Stadt sichtbar und spürbar zu machen. 

„Was ich anhatte…“ ist eine Wanderausstellung, die Erfahrungen von Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, durch ihre Kleidung, die sie während einer solchen Tat trugen, öffentlich macht. Die jüngste war damals 6 Jahre alt, die älteste Teilnehmerin ist über 80. Exponate der Ausstellung sind größtenteils die Original-Kleidung der Frauen. Wenn diese nicht mehr existierte, wurde sie nach den Vorgaben der Frau originalgetreu in Secondhand-Läden nachgekauft. Die jeweiligen Berichte zum Kleidungsstück sind unverändert.  

Es ist ein aufrüttelndes und gleichzeitig berührendes Projekt, das für das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen sensibilisieren und mobilisieren soll. Im Vordergrund steht das Erzählen diverser Geschichten erlebter sexualisierter Gewalt. Frauen werden nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock tragen. Wer eine betroffene Frau fragt, „Was hattest du an?“, vollzieht eine Täter Opfer Umkehr, auch victim blaming genannt. Die Frauen werden dadurch zu Täterinnen gemacht, weil sie die falsche Kleidung getragen haben. Auch auf diese falsche Opferschuld will die Ausstellung hinweisen.

Allgemeine Öffnungszeiten: 
Mittwoch 9 – 13 Uhr
Freitag 14 -17 Uhr
Samstag 9 – 13 Uhr

Buchungen für Gruppen sind auch zu anderen Zeiten möglich. Bitte nehmen Sie Kontakt mit dem Frauenzentrum Courage auf. Tel. 02041 63593 oder frauenzentrum.courage@t-online.de

Organisatorin der Wanderausstellung: Beatrix Wilmes, Autorin und Dokumentarfilmerin. www.wasichanhatte.de

© Text & Fotos: Beatrix Wilmes & Frauenzentrum Courage e.V.

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