Sicherheitskooperation Ruhr: Bottrop tritt Netzwerk bei

Die Stadt Bottrop ist als kommunaler Partner der Sicherheitskooperation Ruhr (SiKo Ruhr) beigetreten, die sich der Bekämpfung von Clankriminalität verschrieben hat. Oberbürgermeister Bernd Tischler hat dafür gestern (12. Januar) gemeinsam mit dem Leiter der SiKo Ruhr, Joachim Eschemann, sowie Paul Ketzer, Erster Beigeordneter und zuständiger Dezernent für Recht und Ordnung, die entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Nachdem die Landesregierung in der Vergangenheit eine Null-Toleranz-Strategie im Umgang mit kriminellen Banden, Rockern und Familienclans ausgegeben hat, hat sich aus der Bekämpfung dieser kriminellen Strukturen ein zentraler Arbeitsschwerpunkt herausentwickelt. SiKo Ruhr – Leiter Joachim Eschemann begrüßt den Beitritt Bottrops und freut sich, dass bereits nach zweijährigem Bestehen des Netzwerkes das Ruhrgebiet in Gänze vertreten ist: „So setzen wir gemeinsam das Signal, dass die Ruhrgebietskommunen im Kampf gegen Clankriminalität zusammenhalten“.

Kriminalität macht nicht an städtischen Grenzen Halt
Oberbürgermeister Bernd Tischler ist überzeugt von der Idee, sich im Netzwerk gemeinsam gegen Clankriminalität einzusetzen. „Insbesondere in einem Ballungsraum wie dem Ruhrgebiet agieren Kriminelle häufig städteübergreifend. Vor diesem Hintergrund ist eine Initiative wie die Sicherheitskooperation Ruhr eine gute Antwort auf die damit verbundenen Herausforderungen“, so Tischler.

Partner bei ihrer Arbeit unterstützen
Die SiKo Ruhr ist ein Projekt der Landesregierung Nordrhein – Westfalens, das im Rahmen der Ruhr – Konferenz auf den Weg gebracht wurde. Die SiKo Ruhr mit der behördenübergreifenden Geschäftsstelle in Essen besteht aus einem interdisziplinären Team mit Vertretern der Landespolizei, der Bundespolizei, des Zolls und der Kommunen. Gemeinsam verfolgen die Partner das Ziel, kriminelle Strukturen insbesondere innerhalb türkisch – arabischstämmiger Großfamilien im Ruhrgebiet aufzubrechen. Zu den Aufgaben der SiKo – Ruhr zählen nach dem Prinzip der „zusammengeschobenen Schreibtische“ unter anderem der Austausch von Informationen verschiedener Behörden, das Herausbilden von Strategien sowie die Entwicklung präventiver Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen Wege aus dem Clanmilieu aufzeigen.

Thema Sicherheit hat eine hohe Priorität
„Wir fangen nicht bei Null an, es besteht bereits seit Jahren eine gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bottrop und der Polizei“, hebt Erster Beigeordneter und zuständiger Dezernent für Recht und Ordnung, Paul Ketzer, hervor. Im Rahmen der bestehenden Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsbehörde, regelmäßigen Sicherheitsgesprächen und einem Austausch auf allen Bearbeitungs- und Führungsebenen besteht eine enge und gute Zusammenarbeit mit den für das Stadtgebiet Bottrop zuständigen Polizeidienststellen. Bottrop ist zudem schon seit langem Mitglied des Arbeitskreises gegen Bandenkriminalität des Polizeipräsidiums Recklinghausen. Durch eine konsequente Zusammenarbeit ist es den beteiligten Stellen bisher gelungen derartige Clanstrukturen aus Bottrop fernzuhalten. „Daher verstehe ich unseren Beitritt zur Sicherheitskooperation Ruhr zum einen als einen weiteren Beitrag im Kampf gegen die organisierte Kriminalität, zum anderen aber auch als eine Art vorbeugende Maßnahme mit der wir möglichen zukünftigen Entwicklungen proaktiv begegnen wollen“, erläutert Oberbürgermeister Bernd Tischler. Bottrop möchte durch den Beitritt zur Sicherheitskooperation Ruhr ein klares Zeichen setzen, dass man den Zuzug von Rockern, Banden, Familienclans oder ähnlichen Strukturen in der Stadt nicht hinnehmen wird.

Fotos: Carolina Kießlich, Stadt Bottrop

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