Massive Schäden: Hallenbad bis Mitte 2023 zu

Das Hallenbad ist bereits seit geraumer Zeit ein Sorgenkind, da immer wieder kleinere Fliesenschäden im Becken auftreten und diese aufwendig saniert werden müssen. Nun hat der Bottroper Sport und Bäderbetrieb (BSBB) gemeinsam mit dem städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft beschlossen, den gesamten Fliesenboden zu entfernen und ihn komplett neu verlegen zu lassen. Die Wandfliesen des Beckens bleiben dabei erhalten, da sie bisher keinerlei Schäden aufweisen.

“Wir wollen lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende”, erklärt Leiter des BSBB Jürgen Heidtmann. In den kommenden Tagen werden dementsprechend auch Vereine und Schulen darüber informiert, dass bis voraussichtlich Ende Mai 2023 das Hallenbad im Sportpark nicht genutzt werden kann. “Es tut uns unglaublich leid, dass gerade nach der langen Corona-Durststecke wieder einmal der Sport so stark zurückstecken muss. Wir hoffen sehr auf das Verständnis aller Betroffenen. Fünf Monate sind eine lange Zeit, aber wir setzen auf die Solidarität der Vereine untereinander und besprechen aktuell Ausweichmöglichkeiten”, ergänzt Heidtmann. Demnach sollen die Öffnungszeiten sowohl in Boy/Welheim als auch in Kirchhellen erweitert werden. Zudem sind ab sofort beide Bäder wieder auf 28 Grad hochgeheizt, da durch die Schließung im Sportpark Heizkosten eingespart werden.

Auch der Fachbereich Schule und Kindertagesbetreuung ist zusammen mit dem BSBB im engen Austausch mit den betroffenen Bottroper Schulen, um Überbrückungslösungen zu finden. So stehen beispielsweise Priorisierungen im Raum, nach denen der Schwimmunterricht für Nicht-Schwimmer und Grundschulkinder vorrangig behandelt wird.

Schadensursache schwer zu definieren

Der aktuelle Fliesenbestand ist seit 2008 im Hallenbad verbaut. “Es ist aufgrund der langen Zeitspanne schwer zu ermitteln, wo genau die Ursache für das Platzen der Fliesen liegt”, erklärt Michael Monden, Abteilungsleiter für kommunale Hochbauten. Von einer fehlerhaften Charge an Fliesenkleber, über die Verlegetechnik bis hin zur Bildung von Chlorkristallen, die sich unter die Fliesen setzen und so Risse verursachen können, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Eines steht nun aber fest: “Wir wollen weitere Reparaturarbeiten dieser Art vermeiden und werden dementsprechend zum Jahreswechsel eine Ausschreibung veröffentlichen”, so Monden weiter. Bei reibungslosem Ablauf der Ausschreibung könnten so im Februar die benötigten Bodenfliesen für das 400 qm große Becken gebrannt werden, während in der Zwischenzeit die Abbrucharbeiten im Becken abgeschlossen werden. Anschließend sollen die Fliesen verlegt werden. Der Prozess benötigt rund zwölf Wochen, da die Fliesen “arbeiten” und danach das Material abtrocknen muss, sodass eine entsprechende Bodenhaftung gewährleistet ist.

Lehrschwimmbecken vorerst nicht nutzbar

Im Lehrschwimmbecken steht zwar noch das Wasser, aber aktuell ist auch hier kein Schwimmunterricht möglich. “Es gibt Überlegungen, das Becken mit einem Staubvorhang von dem Schwimmerbereich abzugrenzen. Für den Weg zu den Sanitäranlagen müsste jedoch eine Schleuse eingerichtet werden, damit kein Staub verschleppt wird. Zudem muss geprüft werden, ob die Träger im Dach für die Last der Vorhänge ausgelegt ist und auch der Baulärm darf nicht vergessen werden”, erklärt Monden. Diese und weitere Ideen müssen zunächst geprüft und entsprechend bei der Stadtspitze und der Politik platziert werden. Besonders der Kosten-Nutzen-Faktor steht dabei im Fokus.

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