Ab kommender Woche wird eine Anlaufstelle zur Koordinierung eingerichtet
Der 24. Februar war ein trauriger Wendepunkt für die gesamte europäische Bevölkerung. Nach dem Ausbruch des Kriegs auf Befehl des russischen Machthabers Putin und der Ukraine sind Millionen von Menschen aus dem Land geflohen.
“Den Geflüchteten zu helfen, sie aufzunehmen und zu unterstützen so gut es geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nur gemeinsam stemmen können”, macht Oberbürgermeister Bernd Tischler deutlich.
Gemeinsam mit Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer und Karen Alexius Eifert, Leiterin des städtischen Sozialmts, hat Bernd Tischler zu einem runden Tisch eingeladen. Unter anderem haben sich karitative Einrichtungen, VerterterInnen der IHK und der MC Bauchemie sowie die katholische Stadtkirche, das Frauenzentrum Courage, der Kinderschutzbund und die BottsApp UG zusammengefunden, um ein gemeinsames Netzwerk zu bilden.
Neben dem “Infopoint Ukraine” im “Haus der Beratung” wird es ab kommender Woche eine zentrale Koordinierungsstelle in der Stadtverwaltung geben. “Das Team kümmert sich darum, dass alle Hilfsangebote möglichst passgenau auf den Bedarf der Geflüchteten abgestimmt werden. Darüber hinaus vermeiden wir so Dopplungen bei den Hilfeleistungen und können Kräfte bündeln und uns gegenseitig unterstützen”, hält Jochen Brunnhofer fest.
Im Laufe der kommenden Woche wird es konkrete Informationen zu der Koordinierungsstelle geben. Einrichtungen, Initiativen, Unternehmen und weitere ehrenamtliche Organisationen können sich dann mit ihrem Angebot melden und werden informiert, sobald Bedarf besteht.
Schon vor Ort wurde das vielfältige Angebot sichtbar. Der Kinderschutzbund und das Frauenzentrum Courage möchte den geflüchteten Frauen einen Ort zum Verweilen und Reden anbieten. In den Räumlichkeiten des Kinderschutzbundes soll es zudem ein Programm für Kinder in kleineren Gruppen geben, um ihnen den Alltag zu verschönern und zeitgleich die Integration zu fördern.
Das Unternehmen MC Bauchemie und die IHK versuchen, einen Berufseinstieg so einfach wie möglich zu gestalten, und die katholische Stadtkirche möchte nach Möglichkeit ehrenamtliche Kräfte zur Unterstützung zur Verfügung stellen.
Mit dem Sammeln von Sachspenden und der digitalen Reichweite möchte die BottsApp UG zukünftig über ihre Kanäle auf die Bedarfe und mögliche Hilfegesuche des Netzwerks aufmerksam machen.
“Eine Unterstützung in dieser Größenordnung ist für uns sehr wichtig. Am Dienstag sind die ersten Geflüchteten in der Albrecht-Dürer-Schule unterkommen. Gemeinsam mit der IHK konnten wir ihnen die Ankunft so schön wie möglich gestalten”, sagt Karen Alexius-Eifert.
Mittlerweile sind über 200 Personen alleine privat in Bottrop untergekommen. Anfang März wurden zunächst 38 gemeldet, eine Woche später lag die Anzahl schon bei 153 Personen. Zusätzlich zu den ukrainischen Geflüchteten, die sowohl über private Wege als auch über die Zuordnung vom Land nach Bottrop gelangen, kommen weiterhin auch Ortskräfte aus Afghanistan in die Stadt und brauchen ebenfalls Unterkünfte.
Auch ein leerstehendes Hotel in Bottrop wird zur Unterbringung von Geflüchteten angemietet. Zeitnah sollen darüber hinaus an drei Standorten in Bottrop Containergruppen mit je 80 Plätzen entstehen. Dafür werden Flächen auf der Schubertstraße, im Tollstock und auf der Hans-Böckler-Straße genutzt.
Text und Foto: Stadt Bottrop