Fairtrade-Siegel für gerechten Handel

Einzelhandel, Schulen und Institutionen unterstützen Lebensmittelproduzenten in aller Welt

Bottrop ist Fairtrade-Town. Der Ehren-Botschafter der Fairtrade-Kampagne Manfred Holz hat eine Urkunde an Oberbürgermeister Bernd Tischler überreicht. „In Bottroper erleben wir jeden Tag, dass viele kleine Schritte zum Erfolg führen“, sagte der Oberbürgermeister und bedankte sich bei den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, die das Bewerbungsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben.

„Wir haben das in Rekordzeit hingekriegt und die notwendigen Kriterien noch übertroffen“, sagte Sabine Wißmann, Leiterin der Wirtschaftsförderung. Ihr Amt war federführend bei der Umsetzung der vom Rat im März getroffenen Entscheidung, sich als Fairtrade –Town zertifizieren zu lassen.

In einer Laudatio lobte Fairtrade-Botschafter Manfred Holz das Engagement Bottrops. „Fairer Handel lebt vom Handel“, sagte er während einer kleinen Feierstunde im Chillton.-Hotel. Die reichen Industrienationen stünden in der Pflicht, einen Beitrag gegen die Armut zu leisten. Bottrop ist die 775. Fairtrade-Stadt in Deutschland und leistet einen Beitrag dafür, „dass diejenigen, die uns täglich den Tisch decken, auch selbst satt werden“. Längst hat die die Fairtrade-Bewegung vom Nischendasein zu einer breiten Bürgerbewegung entwickelt, an der sich die große Discount-Ketten beteiligen. Holz weist darauf hin, dass 90 Prozent der deutschen das Fairtrade-Siegel kennen und es für vertrauenswürdig halten. Zu den wichtigsten fair gehandelten Produkten gehören Kaffee, Blumen und Schokolade. „Kaufen ist nicht nur ein wirtschaftlicher Akt, sondern auch eine ethische Haltung. Das Fairtrade-Siegel ist keine Ablassplakette“, sagte Holz.

Corona bedingt fand die Verleihungsfeier in einem deutlich kleineren Rahmen als geplant statt. Dennoch führte der ZDF-Journalist und Fairtrade-Botschafter für Bottrop Tibor Meingast als Moderator durch die Veranstaltung. „Fairtrade ist das Gegenteil von ‚Geiz-ist-geil‘“, sagte er. Er betonte die große Bedeutung fairen Handels und setzt hinzu: „Fairness ist nicht nur auf den Sportanlagen wichtig, sondern auch in den Geschäften und Restaurants.“

In Bottrop beteiligen sich vom klassischen Einzelhandel über Gastronomie bis hin zu Vereinen, Schulen und Kirchengemeinden ganz unterschiedliche Branchen an der Kampagne. Im Zusammenschluss aller Fairtrade-Towns entsteht so ein Netzwerk, welches auf globaler Ebene soziale, ökonomische und ökologische Veränderung anstößt. Ganz nach dem Motto „Act local, think global“, wie Mala Damodaran, Fairtrade-Verantwortliche bei der Wirtschaftsförderung darlegt. Die Zertifizierung ist der Startschuss, die Fairtrade-Idee in Bottrop weiter zu verbreiten. „Gemeinsam haben wir eine Bottroper Fairtrade-Bewegung in Gang gebracht, die auch in Zukunft den fairen Handel weiter in der Stadt etablieren wird“, so Damodaran, die an der Steuerungsgruppe beteiligt ist.

Die nächsten Aktionen sind bereits geplant, kündigte Pfarrerin Anke-Maria Büker-Mamy an: „Die nächste Aktion nennen wir ‚Süß statt bitter‘.“ Auf dem Wochenmarkt werden fair gehandelte Orangen gegen eine Spende verteilt. Außerdem wird die Steuerungsgruppe währenden des Nikolausmarkts am 10. Dezember für Fairtrade-Produkte werben.

Text und Foto: Stadt Bottrop

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