Durch eines seiner ehrenamtlichen Projekte, erfuhr Franz Burger von dem Hilfsprojekt „Nadeshda“. Seit 2013 ließ ihm ein guter Freund immer wieder Bilder und Infos zukommen, die Franz sehr beeindruckten. So erfuhr er von den engagierten Bottropern, die regelmäßig nach Belarus zum Kinderzentrum reisen, um ehrenamtlich zu helfen.
2014 ist so schließlich der Verein Bobbie e.V entstanden. Bobbie steht für Bottroper Bürger begeistert im Einsatz.
Im Januar 2014 erschien bereits ein Stadtspiegel-Beitrag, in dem über die Gründung des Vereins berichtet wurde. Dieser Beitrag diente nicht nur der Information, sondern war zugleich auch eine Einladung für alle Interessierten zu einem Infoabend.
Natürlich nahm Franz Burger an dieser Veranstaltung mit großem Interesse teil. Sein Fazit des Abends: „Die Erfahrungen die man in Nadeshda gemacht hatte, wurden anhand vieler Bilder dargestellt. Das Interesse an einer Teilnahme stand für mich sofort fest. Die Neugierde, was mich wirklich erwartet war eben groß.“
So ging es für den Bottroper im September des selben Jahres zum ersten Mal auf große Fahrt zum Kinderzentrum. „Nur wer einmal in Nadeshda dabei war und die Kinder erlebt hat, macht jeden Einsatz gerne.“, so Franz Burger.
Nadeshda – Ein Stück Hoffnung
Belarus hat unter der Reaktorkatastrophe von Tschnobyl 1986 sehr gelitten. Nicht nur Boden und Gewässer sind kontaminiert, auch die Menschen leiden an den Folgen des Unglücks. 1994 wurde daher, in der Nähe von Minsk, in radioaktivitätsfreier Umgebung das Kindererholungszentrum Nadeshda eröffnet. Nadeshda ist russisch und bedeutet Hoffnung.
In dem Zentrum wird den Kinden neue Zuversicht gegeben. Sie bekommen gesundes Essen, aus eigenem ökologischen Anbau, sie werden medizinisch, wie auch psychologisch betreut und werden zudem unterrichtet.
Die Hilfseinsätze der Bobbies sind immer ein voller Erfolg: Unteranderem mit Elektroarbeiten, Maler- und Anstreicharbeiten, Fahrradreparaturen und Spendensammelaktionen tragen sie dazu bei, dass das Erholungszentrum weiterbestehen kann.
Franz Burger betont: „Ein reines Ehrenamt. Der Lohn für unsere Arbeit, sind die glücklichen und zufriedenen Kinderaugen und ein kulturelles Freizeitprogramm.“
Wie geht es mit den Bobbies weiter?
Durch die Corona-Pandemie und die aktuellen Schutzverordnungen sind aktuell leider keine Treffen der Vereinsmitglieder möglich. Im September 2020 hätte der nächste Hilfseinsatz stattfinden sollen, jedoch bremste Corona alle geplanten Projekte vorerst aus. „Die Pläne liegen auf Eis. Wie es weiter geht, kann keiner sagen und wir werden alle älter.“, so Franz Burger, der seit 2014 bei jedem Hilfseinsatz mitmachte.
Nicht nur in Belarus sind die Bobbies engagiert dabei. So hat der Verein 2015 beim Umbau der Friedenskirche in Welheim mitgeholfen. Ende 2014 fand dort der letzte Gottesdienst statt. Da die Kirche nicht ungenutzt bleiben sollte, wurde sie zu einer Jugendeinrichtung umgebaut.
Auch beim Bau von Flüchtlingsunterkünften 2016 in Kirchellen halfen die Bobbies mit. Beim Weihnachtsbaumverkauf 2018 in Bottrop-Batenbrock sammelten die Bobbies Geld für die Jugendarbeit in der Gemeinde, sowie für ein Kinderheim in Gambia.
Weitere Informationen über den Verein, zur Geschichte von Nadeshda, sowie Reportagen zu den Einsätzen stehen auf der Internetseite der Bobbies.
Viele neue Projekte sind geplant, sobald die Pandemie es zulässt, wird Franz Burger uns weiterhin auf dem Laufenden halten.
Text: Stefanie Vollenberg
Fotos: Franz Burger, Gerd Böllerschen, Nathan Dreessen