Aufwertung für den Eigen geplant: Brachflächen und Leerstände weichen für neuen Wohnraum und verbesserte Nahversorgung

In den kommenden Jahren sollen die Bottroperinnen und Bottroper von hochwertigen Neubauten an mehreren Standorten innerhalb des Stadtgebietes profitieren. Das stellte heute (3. November) Oberbürgermeister Bernd Tischler gemeinsam mit der Projektentwicklungsgesellschaft IPG Investment GmbH und der EDEKA Rhein-Ruhr in Aussicht. Ziel ist es, unschöne Leerstände oder marode Gebäude durch zeitgemäßen, bezahlbaren Wohnraum sowie moderne Super- und Drogeriemärkte zu ersetzen.

Vertreterinnen und Vertreter der Edeka Gruppe und der Agentur IPG stellen in einer Pressekonferenz die geplanten Bauvorhaben im Bottroper Eigen vor.

Die Rede ist von Standorten, die im Stadtbild bestens bekannt sind: darunter der Bereich um den Eigener Markt sowie Grundstücke an der Gladbecker Straße und an der Schubertstraße.

Oberbürgermeister Bernd Tischler spricht dann auch von einer besonderen Stunde der Stadtentwicklung. „Die fehlende Nahversorgung am Eigener Markt und der Anblick des inzwischen sogar teilweise ausgebrannten ehemaligen Autohauses an der Gladbecker Straße können mich als Oberbürgermeister nicht zufrieden stellen. Dass es uns nun gelingt, für beide Standorte gleichzeitig eine sehr gute städtebauliche Entwicklung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt voranzubringen, ist ein gutes Zeichen für die Bottroper Stadtentwicklung und macht einmal mehr deutlich, dass in Bottrop Politik, Stadtverwaltung und Wirtschaft an einem Strang ziehen.“

Von einem „echten Hingucker“ sprechen die Projektentwickler und Investoren der IPG, Lars Naumann und Michael Hiesgen, bei ihrem Bauvorhaben im Eigen. „Hier erwartet die Bottroperinnen und Bottroper ein großer EDEKA Supermarkt und tolle Wohnungen“, so Naumann. Der Standort Eigener Markt sei prädestiniert für die Umsetzung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Bottrop und die Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittelvollsortimenters EDEKA, eines Backshops, eines Drogeriemarktes sowie eines Bank-Servicepoints. Man wolle hier zudem um die 2.000 Quadratmeter zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Der 1.800 Quadratmeter große EDEKA-Supermarkt und der dazugehörige 700 Quadratmeter große Drogeriemarkt bieten die Grundfläche für die Wohnungen, die im ersten und zweiten Obergeschoss darauf entstehen sollen und als imposante Dachbebauung das Gesamtbild beleben.

Elke Kaup, verantwortlich für die Standortentwicklung & Expansion EDEKA Rhein-Ruhr in der Region, zeigt sich begeistert von dieser Entwicklung: „Die Bürgerinnen und Bürger im Eigen haben verständlicherweise die Schließung des sehr viel kleineren EDEKA-Supermarktes am Eigener Markt vor einigen Jahren nur schwer akzeptieren können. Umso mehr freuen wir uns, an dieser Stelle endlich wieder die Nahversorgung gewährleisten zu können. Der Eigen erfährt damit als Stadtteil eine deutliche Aufwertung.“

Als Folge dieser großzügigen Baumaßnahmen kann an der Gladbecker Straße 158-162 ein neues Mischgebiet entstehen, rund um den bestehenden NETTO-Markt-Komplex inklusive der dort ansässigen Praxen. Umgesetzt wird dieses Projekt mit dem Verkauf des Grundstücks von der EDEKA an die IPG.

Zunächst geht es um die Beseitigung des leerstehenden und teilweise ausgebrannten Autohauses CarGo – der „Schandfleck“ in den Augen vieler Bottroperinnen und Bottroper. Zudem soll der derzeitige NETTO abgerissen und auf 800 Quadratmeter Fläche neu errichtet werden. Im Obergeschoss entstehen anschließend die neuen Praxisflächen der Zahnärztin und eines Dentallabors. Und auch hier ist die Schaffung von zeitgemäßem, bezahlbarem und teils sozial gefördertem Wohnraum erklärtes Ziel.  

Schubertstraße Visualisierung

Michael Hiesgen stellt den Abriss des ehemaligen Autohauses bereits für Anfang 2021 in Aussicht: „Aufgrund des unglücklichen Brandes, der vor einigen Wochen auf dem Gelände stattgefunden hat, gilt es zunächst, Versicherungsfragen bezüglich der Brandabwicklung zu klären. Ich gehe davon aus, dass wir das bis zum Ende des Jahres schaffen.“ Geplant ist bereits im Frühjahr 2021 auf der dann ehemaligen „CarGo-Fläche“ mit dem Bau des NETTO und der aufstehenden Praxisflächen zu beginnen und Ende 2021 abzuschließen. „Der zweite Bauabschnitt wird erst dann abgerissen und neu bebaut, wenn der erste abgeschlossen ist“, so Hiesgen. Hier sollen dann Wohnhäuser entstehen.

Der Neubau des NETTO-Marktes mit den Praxisflächen in der Gladbecker Straße ist mit dem bestehenden Baurecht möglich und kann bereits im kommenden Jahr begonnen werden. Um die Wohnbebauung an der Gladbecker Straße und die Errichtung des Nahversorgungszentrums am Eigener Markt zu realisieren, gilt es zunächst, durch die Aufstellung von Bebauungsplänen Baurecht zu schaffen. Die Beteiligten gehen dabei von etwa zwei bis drei Jahren Planungszeit aus. Direkt danach können die Bauarbeiten losgehen. Über die Einleitung der beiden Planverfahren soll bereits in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz am 9. Dezember entschieden werden. Gleichzeitig soll eine Planungsvereinbarung geschlossen werden, mit der sich die drei Projektbeteiligten zur Umsetzung der städtebaulichen Ziele verpflichten.

Insgesamt, so schätzt Lars Naumann, wird die Investitionssumme für die deutliche Aufwertung des Stadtbildes im Eigen etwa 14,2 Mio. Euro und die gesamte Neubebauung an der Gladbecker Straße rund 16,8 Mio. Euro betragen.

Ermöglicht werden sollen die Bauvorhaben durch einen Grundstückstausch zwischen der Stadt Bottrop und der IPG. Das sich im Eigentum der IPG befindliche Grundstück an der Schubertstraße 50, auf dem ehemals die Fleischfabrik Mengede ansässig war, ist vollständig saniert und soll mit den städtischen Flächen am Eigener Markt getauscht werden. An der Schubertstraße könnte dann der Bauhof des städtischen Fachbereichs Umwelt und Grün neu gebaut und somit ein drittes städtebauliches Problem gelöst werden.

Der Technische Beigeordnete Klaus Müller hat dann auch schon gleich die nächste Entwicklung vor Augen: „Auf dem Gelände des heutigen, dringend sanierungsbedürftigen Bauhofs an der Hans-Böckler-Straße könnte anschließend ein schon längere Zeit geplantes attraktives Wohngebiet entstehen.“

Text und Bildrechte: Stadt Bottrop
Fotograf: Sarah Jockenhöfer

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