Bürgermeister Klaus Strehl präsentiert Schild am Haupteingang des Parkfriedhofes
Der Parkfriedhof steht jetzt im Zeichen des “immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur”: Bürgermeister Klaus Strehl brachte heute (18. September) ein entsprechendes Schild am Haupteingang des Parkfriedhofs an, um so auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur auch für Bottrop aufmerksam zu machen. Bottrop ist damit teil eines bundesweiten Netzwerks von über 100 Städten, die den diesjährigen “Tag des Friedhofs” am 20. September der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmen.
Bereits im März hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Allerdings ging die Auszeichnung im Corona-Lockdown völlig unter, weshalb man jetzt mit der Aktion „Friedhöfe auszeichnen“ auch in Bottrop auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam macht. „Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden“, erläuterte Klaus Strehl in seiner Ansprache, „sondern die Friedhofskultur, also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun.“ Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln.
„Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden“, betonte der Bürgermeister weiter, „der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Gesellschaft hat.“ Hervorzuheben sei zum Beispiel die historische Dimension der Denkmäler. Der Kulturraum Friedhof bilde zudem den größten Skulpturenpark unserer Stadt und sei zugleich Inspirationsfläche für viele Kunstformen. Besonders bedeutsam sei seine soziale Funktion: “Der Friedhof erweist sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirkt auch sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich dieser Kulturraum über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als ein Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, zum Beispiel auch als Ort der Biodiversität”, so Strehl.
Grundvoraussetzung für die Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe war für die UNESCO „die Lebendigkeit der kulturellen Ausdrucksform“. Es gehe nicht um ein mumifizieren unserer Friedhöfe, sagte Strehl, sondern um deren zeitgerechte Weiterentwicklung. So werde man auch in Zukunft Bestattungsformen anbieten, die den Wünschen der Menschen entsprächen wie etwa naturnah gestaltete oder pflegeleichte bzw. pflegefreie Grabformen.
Die Auszeichnung des Parkfriedhofes hat das „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ initiiert, das sich der Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturerbes verschrieben hat. Auf der Internetseite “www.kulturerbe-friedhof.de” finden sich umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur in Deutschland, die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft.
Text: Stadt Bottrop
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