Am 13. März. wurde der Ausbildungs- und Übungsbetrieb aller Freiwilligen Feuerwehren, der Jugendfeuerwehr und der musiktreibenden Einheiten mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Nur zu Einsätzen wurden die ehrenamtlichen Kräfte weiterhin alarmiert. Die Ausbreitung des Coronavirus ließ Amtsleiter Kim Heimann keine andere Wahl. Eine Infektion eines Mitglieds hätte unter Umständen dazu führen können, dass eine komplette Einheit für zwei Wochen in Quarantäne gemusst hätte. Um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, blieb nur die Aussetzung aller gemeinsamen Tätigkeiten.
Durch die Entspannung der Lage in den letzten Wochen konnte nun eine erste Normalisierung erfolgen. Ab sofort werden wieder Lehrgänge durchgeführt und auch die regulären Dienstabende der aktiven Einheiten sind – unter Einschränkungen – wieder möglich.
Dazu hat das Sachgebiet Ausbildung unter Sachgebietsleiter Frank Lindemans einen Leitfaden entwickelt. „Die Einschränkungen orientieren sich an den allgemein bekannten Verhaltensregeln zur Vermeidung einer Infektion.“ so Lindemans. „Grundsätzlich ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, wo dies nicht möglich ist, beispielsweise bei der Fahrt in Einsatzfahrzeugen oder praktischen Übungen, wird Mund-Nasen-Schutz getragen. Zudem sind die Ausbildungsgruppen auf maximal 16 Personen begrenzt.“
Für die Einheiten, die zwischen 35 und 65 Kräften stark sind, bedeutet dies einen erhöhten Organisationsaufwand. Die Freiwillige Feuerwehr Grafenwald hat beispielsweise ihren Dienst aus diesem Grund spontan erweitert. Fand der Dienst bislang am Montagabend statt, so trifft sich nun eine Gruppe am Montag und eine weitere am Dienstagabend. Ortswehrführer Stephan Wolthaus ist trotz des Mehraufwands froh, dass die Ausbildung wieder gestartet ist. „Gerade die praktische Ausbildung ist wichtig und lässt sich nicht durch virtuelle Ausbildung ersetzen.“
Auch für den Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr in Bottrop, Christian Schürig, ist die Wiederaufnahme der Ausbildung ein wichtiger Schritt. „Feuerwehr ist Teamarbeit. Im Einsatz muss sich jeder auf den anderen verlassen können. Dies kann nur funktionieren, wenn man regelmäßig miteinander trainiert.“
Veranstaltungen außerhalb des regulären Übungsdienstes sind unter den Voraussetzungen der CoronaSchutzVerordnung möglich. Tage der offenen Tür oder Sommerfeste bleiben weiter ausgesetzt. Ehe es hier zu Lockerungen kommen kann, müssen die weiteren Entwicklungen abgewartet werden.