Der Bundespräsident hat Margot Nohr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Ausgezeichnet wurde die Bottroperin für ihr ehrenamtliches Engagement auf dem Gebiet der Völkerverständigung. Da Margot Nohr inzwischen in Duisburg wohnt, hat am 7. Januar Oberbürgermeister Sören Link die Auszeichnung überreicht.
Margot Nohr wurde 1945 in Bottrop geboren und hat bis Mitte der 90er Jahre in der Stadt gelebt. Nach einer Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich holte sie das Abitur nach und studierte Lehramt. 20 Jahre hat sie als Lehrerin zunächst am Vestischen Gymnasium und später an der Janusz-Korczak-Gesamtschule gearbeitet, die sie von 1986 bis 1994 mit aufgebaut hatte. 1994 wurde sie in Duisburg stellvertretende Schulleiterin am dortigen Albert-Einstein-Gymnasium und ab 1995 war sie dessen Leiterin.
Als Lehrerin und darüber hinaus auch ehrenamtlich hat sich Margot Nohr für die deutsch-polnische und die deutsch-russische Verständigung stark gemacht und zahlreiche Kulturveranstaltungen, Begegnungsprogrammen und Arbeitsgruppen mitorganisiert und initiiert. Darunter zählen die Wochen der Polnischen und Russischen Kultur im Ruhrgebiet, als sich Schriftsteller, Maler, bildende Künstler und Musiker einem Publikum in vielen Ruhrgebietsstädten vorstellten konnten.
Im Mittelpunkt stand besonders die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Margot Nohr hat während ihrer Zeit als Lehrerin immer wieder jüdische Bürger, ehemalig Kriegsgefangene und Schriftsteller in den Unterricht eingeladen. Die Zeitzeugen berichteten den Schülern von ihren Erfahrungen in der NS-Zeit und im 2. Weltkrieg.