In Bottrop wird derzeit gebaut – und zwar kräftig. Private Investoren und Stadt bewegen in den nächsten Monaten Bauvorhaben in der Größenordnung von mehrstelligen Millionenbeträgen. Nutznießer sind Mieter, Schulen und öffentliche Einrichtungen.
Gute Rahmenbedingungen und eine gezielte Förderung von Investitionen durch die öffentliche Hand haben in Bottrop einen regelrechten Bauboom entstehen lassen. 78 Wohneinheiten entstehen derzeit teils als Mietwohnungen teils als Mieteinfamilienhäuser in sechs Baugebieten. Weiterhin wird derzeit in die Schulen investiert, sowie am Kulturzentrum August Everding und am Museumszentrum Quadrat. Gute Nachrichten kommen auch aus der Innenstadt von den Althoff Arcaden und dem Hansa-Center. Die Bauanträge häufen sich bei der Stadtverwaltung, so dass die städtischen Mitarbeiter bei der Abwicklung der Baugenehmigungen kaum noch hinterher kommen.
Die Möglichkeiten aus verschiedenen Töpfen Förderungen zu bekommen haben Investitionen stimuliert. Im Mietwohnungsbau wurde im vergangenen Jahr 90 Mietwohnungen mit einem Mittelvolumen von 12.43 Mio. Euro gefördert. Das vom Land NRW für die Stadt Bottrop bereit gestellte generelle Kontingent für den Mietwohnungsbau belief sich auf 2,7 Mio. Euro. Der Löwenanteil konnte hingegen aus dem Förderprogramm für Quartiersentwicklung bereitgestellt werden. Hinzu kamen Mittel des Landes, die von anderen Kommunen nicht benötigt wurden und deswegen zusätzlich nach Bottrop flossen. Der Anteil der Fördermittel lag daher in Bottrop bei 107 Euro pro Einwohner und damit weit über dem Landesdurchschnitt, der bei rund 51 Euro pro Kopf liegt.
Mietwohnungen
Allein die städtische GBB baut derzeit 12 Mietreihenhäuser und 36 Mietwohnungen im Baugebiet Zum Haldenblick (ehemals der südliche Teilstück der Robert-Brenner-Straße). Hinzu kommen vier frei finanzierte Wohnungen. Derzeit liegen der Stadt 20 Bauanträge vor und sind in Bearbeitung.
Die Deutsche Reihenhaus AG ist Bauträger an der Heimannstraße und Bergendahlstraße. Geplant sind hier 91 frei finanzierte Reihenhäuser mit einer Wohnfläche von 81, 116 und 141 Quadratmetern. Hier hat die Stadtverwaltung derzeit 100 Bauanträge in Bearbeitung.
Weitere Wohnbebauung wird derzeit an der Gladbecker Straße (vier Miteinfamilienhäuser), Wallmannstraße (zwei Miteinfamilienhäuser), Hebeleckstraße (neun Miteinfamilienhäuser), Heidestraße (18 Mitwohnungen) und Im Wenkendiek (neun Mitwohnungen) von verschiedenen Bauträgern realisiert. In Planung sind daneben 20 Wohneinheiten an der Holthauser Straße und an Horsthofstraße, wo neben einer Kindertagesstätte auch Wohnungen geplant sind.
Öffentliche Bauvorhaben
Rege Bauaktivitäten gibt es auch im öffentlichen Sektor. 35 Mio. Euro will die Stadt Bottrop im Zeitraum 2015 bis 2022 allein in die Schulen investieren. Die Fertigstellung des Gebäudes der Sekundarschule in Kirchhellen gehört zu diesem Paket. Aber auch an anderen Schulstandorten wird investiert. Dabei geht es um die energetische Sanierung der Gebäude, Erweiterung im Zuge des Aufbaus von offenen Ganztagsschulen, Digitalisierung und weitere 400 Einzelmaßnahmen. Dafür erhält die Stadt Bottrop Förderungen aus Töpfen wie “Gute Schule” der NRW.Bank und dem Konjunkturpaket III.
Am Museumszentrum Quadrat soll ein Erweiterungsbau entstehen. Derzeit ist der Anbau im Verfahren und in den Beratungen der politischen Gremien. Wenn der Rat am 26. Juni 2018 die Baubeschluss fasst, können ab Hebst die Bauarbeiten beginnen. Ebenfalls erweitert wird das Kulturzentrum August Everding. Derzeit ist der Anbau, der auch quartiersprägenden Charakter hat, ist derzeit im Verfahren.
Flut von Bauanträgen
Die Zahl der Bauanträge steigt. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres 2018 sind bereits 80 Prozent der Bauanträge des Durchschnitts der letzten vier Jahre (247) eingegangen. Mit mindestens 150 weiteren Bauanträgen über das normale Maß wird für 2018 gerechnet, darunter sich auch nachträgliche Anträge bei großen Quartiersentwicklungen.
Das Bauaufsichtsamt hat ein handfestes Problem: Man kommt hier mit der Bearbeitung der Anträge nicht nach – trotz des Einsatzes aller Mitarbeiter und Überstunden, die sich anhäufen. Deswegen wird man hier kurzfristig umstrukturieren müssen. Um den Stau der Anträge abzuarbeiten, will das Amt einstweilen den Publikumsverkehr und die telefonische Erreichbarkeit einschränken.
Bild und Text (c) Stadt Bottrop