Rathausbaustelle öffnet sich den Bürgern

Das Rathaus wird mit Mitteln der Städtebauförderung saniert. Anlässlich des bundesweiten Tages der Städtebauförderung am Samstag, 5 Mai, haben Bürger die Möglichkeit zu einem Rundgang durch die Baustelle.

„Dies ist die erste Sanierung überhaupt, seit das Rathaus vor mehr als 100 Jahren gebaut wurde“, sagt der Technische Dezernent Klaus Müller. Überraschungen bei der Sanierung sind da der Normalfall. So waren umfangreiche Asbestsanierungen nötig. Die Betondecken sind mit zum Teil nur acht Zentimetern stark und damit dünner, als dies von einem Statiker vertreten werden kann. Zusätzliche Eisenträger müssen eingezogen werden. Auf insgesamt 6.700 Quadratmetern stoßen die Bauarbeiter auf immer neue unerwartete Hindernisse, die überwunden werden müssen. Dennoch seien die Arbeiten im Zeit- und Kostenrahmen, versichert Klaus Müller. „Mehrkosten von 14 Prozent sind absolut im Rahmen für so ein Bauvorhaben“, sagte er während eines Presserundgangs. Selbst Kostensteigerungen von 90 Prozent seien in vergleichbaren Fällen nicht ungewöhnlich. „Das aber werden wir in jedem Fall verhindern“, so Müller.

Im November sollen die ersten Verwaltungsmitarbeiter in die dann frisch renovierten Büros einziehen. Zunächst werden dort die Ämter ihre Arbeit aufnehmen, die im RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz untergebracht sind. Der Mietvertrag dort läuft nur bis Ende des Jahres. Neben dem Oberbürgermeister, den Bürgermeistern und Dezernenten sowie ihren Büros sind dies das Rechnungsprüfungsamt und die Pressestelle. In den ersten Monaten des kommenden Jahres werden dann auch das Bürgerbüro, die Druckerei und schließlich das Standesamt wieder an den Ernst-Wilczok-Platz ziehen.

Noch lässt sich nur erahnen, wie die neuen Büros aussehen werden. Durch aufgestemmte Wände und unter den Decken erstreckt sich ein Gewirr ungezählter Kabelkilometer sowie Lüftungs- und Heizungsleitungen. Ein Ziel der Sanierung sei es, die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern. „Der Energieverbrauch wird um 40 Prozent gesenkt“, betont Müller. Eine weitere Verbesserung wird die Barrierefreiheit sein. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz werden Hebebühnen und Lifte für Rollstuhlfahrer installiert. Diese Anlagen kosten zwar Büroflächen, dafür bleibt aber der Charakter des historischen Gebäudes erhalten. Zu den wohl eher ungewöhnlichen, schützenswerten Anlagen gehören auch beispielsweise eine besondere Toilettenanlage, ein gusseiserner Heizkörper sowie ein Teil einer alten Elektrosteuertafel.

Mit der Sanierung öffnet sich das Rathaus stärker der Öffentlichkeit. Links neben dem Rathausfoyer wird ein über 140 Quadratmeter großer Veranstaltungs- und Ausstellungsraum eingerichtet. Im Keller sind noch einige Arrestzellen erhalten. Diese werden künftig nicht mehr als Lagerräume genutzt, sondern werden Anlaufstationen bei Rathausführungen.

Im Notfall kann das Rathaus künftig auf eine eigene Stromversorgung zurückgreifen. In ehemaligen Garagen wurde ein Diesel-Generator installiert, der anspringt, wenn die Hauptstromzufuhr ausfällt. Insgesamt werden rund 11,5 Millionen Euro investiert. 6,8 Millionen Euro davon kommen aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes.

Text und Bild (c) Stadt Bottrop

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