Gewerbegrundstück am Kraneburger Feld soll jetzt mit alternativen Ansiedlungen schnellstmöglich entwickelt werden.
Der Möbelkonzern IKEA hat nach intensiven Abwägungen die Entscheidung getroffen, das geplante Einrichtungshaus in Bottrop nicht zu bauen. Als Grund nannte IKEA eine Neuausrichtung des Unternehmens in der Standortpolitik. Oberbürgermeister Bernd Tischler wurde vorab über die Entscheidung des Unternehmens informiert. Das Thema wird im kommenden Planungsausschuss am 12. April dargestellt und diskutiert. Für IKEA waren mehrere Gründe für die Entscheidung ausschlaggebend.
“Wir erleben in Deutschland den Trend zur Urbanisierung und der Konzentration auf Ballungszentren. Immer mehr Menschen verzichten auf ein eigenes Fahrzeug. Deshalb wollen wir neue Formate entwickeln, um insbesondere auch ein autofreies Einkaufen möglich zu machen”, sagt Johannes Ferber, Expansionschef bei Immobilien & Expansion IKEA Deutschland.
“Wir werden uns bei unseren künftigen Neuansiedlungen in Deutschland deshalb insbesondere auf individuelle Konzepte in zentralen Lagen innerhalb der Metropolregionen und Innenstädte konzentrieren. Vor dem Hintergrund des deutlich zunehmenden Anteils des Online-Handels wollen wir außerdem noch stärker in die dafür benötigte Infrastruktur investieren, etwa durch den Ausbau von Verteilzentren zur direkten Kundenbelieferung.”
Neben dem deutlich gestiegenen Online-Umsatz bei IKEA seien die dezentrale Lage abseits des Stadtzentrums und externe Faktoren wie der geplante Autobahnbau die wesentlichen Gründe für die Absage. Die strategische Neuausrichtung betreffe nicht nur das projektierte Möbelhaus in Bottrop, sondern auch weitere Standorte in ganz Deutschland, hieß es aus der Unternehmenszentrale. IKEA betonte aber auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Bottrop und mit allen an dem Großprojekt beteiligten Akteuren.
Oberbürgermeister Tischler zeigte sich enttäuscht, dass die bereits weit fortgeschrittenen Planungen völlig unerwartet von IKEA beendet werden. Auch Tischler betont, dass es bis zuletzt eine außerordentlich kooperative Zusammenarbeit gegeben habe. Er kündigt an, dass Vertreter von IKEA im Planungsausschuss am Donnerstag, 12. April 2018, die Hintergründe für die jetzt erfolgte Absage erläutern werden.
Für die Bottroper Gewerbefläche am Kraneburger Feld sieht Tischler unverändert gute Möglichkeiten, den Standort relativ kurzfristig für gewerbliche Nutzungen zu entwickeln. Die Lage sei hervorragend, wesentliche Fragen zur Flächenentwicklung seien aufgrund der bisher gemeinsam mit IKEA vorangetriebenen Planungen bereits geklärt und die verkehrliche Erschließung stelle für rein gewerbliche Ansiedlungen keine vergleichbar große Hürde dar, wie für ein Möbelhaus, so Tischler.