Drei Berufe an drei Tagen kennenlernen – die in Nordrhein-Westfalen eingeführte Berufsfelderkundung bietet Schülerinnen und Schülern der achten Klasse erste Einblicke in die Arbeitswelt. Dazu besuchen die Jugendlichen an drei Schultagen drei verschiedene Unternehmen, wie die Stadtverwaltung. Dadurch soll ihnen der Start ins Berufsleben leichter fallen. Insgesamt 1019 Achtklässler aller Bottroper Schulen der Sekundarstufe I machen in der Woche vom 19. bis 23. März erste Erfahrungen mit verschiedenen Berufen.
Besuch beim Oberbürgermeister
67 Schüler besuchen die Stadtverwaltung und lernen die verschiedenen Ausbildungsberufe kennen. Oberbürgermeister Bernd Tischler zeigt zehn Jugendlichen seinen Arbeitsplatz. Daniel Meyers von der Hauptschule Kirchhellen übernimmt für ein paar Minuten das Sagen in der Stadtverwaltung. Auf dem Schreibtischstuhl des Oberbürgermeisters sitzend, übernimmt er das Telefon. Denn reinschnuppern, erleben und mitmachen, ist das Ziel der Berufsfelderkundungen. Viele Unternehmen in Bottrop eröffnen den jungen Menschen die Chance, erste Einblicke in die Arbeitswelt zu bekommen. „Die Berufsfelderkundung soll mehr sein als eine Betriebsbesichtigung und noch vor einem Betriebspraktikum stattfinden“, erläutert Wolfgang Wuwer von der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule-Beruf bei der Stadt Bottrop.
Auszubildene bereiten Programm vor
Rund sechs Stunden – etwa einen Schultag – verbringen die Schülerinnen und Schüler in jedem Unternehmen. Sie lernen den Betrieb, seine Abteilungen und Produkte kennen, unterhalten sich mit Ausbildern und Azubis über typische Tätigkeiten und Berufserfahrungen. Für die Stadtverwaltung Bottrop haben Auszubildende im 1. und 2. Ausbildungsjahr sowie die Jugend- und Auszubildendenvertretung ein Programmangebot zusammengestellt. Zum einen werden den jungen Besuchern die Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt und in Rollenspielen Tipps zu Bewerbungen gegeben. Sie werden an die Praxis herangeführt und besuchen beispielsweise die Feuerwehr, die Bezirksverwaltungsstelle Kirchhellen und das Hallenbad im Sportpark Bottrop. Zum Abschluss des Tages steht immer ein Feedback-Gespräch an. Dann wird gefragt: „Was hat gefallen und was konnte in Erfahrung gebracht werden?“
Weitere Fachdienststellen bei der Stadt und die Standorte der BEST beteiligen sich an der Berufsfelderkundung. Die Plätze aller Bottroper Unternehmen können über das Buchungsportal zur Berufsfelderkundung unter bottrop.bfe-nrw.de eingesehen werden.
Kein Abschluss ohne Abschluss
Die Berufsfelderkundung ist Teil der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf NRW“. Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das die Berufsorientierung einheitlich gestaltet. Vorausgegangen ist bei allen Schülerinnen und Schülern eine sogenannte Potenzialanalyse, bei der durch Übungen, Konzentrations- und Geschicklichkeitstests die Stärken der einzelnen Schüler herausgefiltert werden sollen.
Finanziell unterstützt wird das Programm vom Bundesministeriums für Forschung und Bildung, der Bundesagentur für Arbeit, des Europäischen Sozialfonds und des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bild und Text (c) Stadt Bottrop