Von Samstag auf Sonntag feierten in ganz NRW Jugendliche die nachtfrequenz16 – Nacht der Jugendkultur. In 66 Städten und Gemeinden im ganzen Bundesland von Ostwestfalenlippe bis ins Rheinland zeigten die Jugendlichen, was sie drauf haben. In Slams und Battles, auf der ganz großen Bühne und im kleinen geschützten Atelier lieferten sich die Akteure ein Feuerwerk der Kreativität.
20 verschiedene Angebote ließen das Bottroper Kulturzentrum August-Everding vibrieren: man konnte man sich von witzigen jungen Profischauspielern „in 10 Minuten zum Schauspieler“ lizensieren lassen oder in der benachbarten Martinskirche auf der Empore der Orgelmusik lauschen, der Organist erfüllte sogar Wünsche – „Carmina Burana“ für ein jungverliebtes Pärchen. Die nachtfrequenzler erfuhren dabei viel Unterstützung von Ex-Jugendlichen, die wissen, wie wichtig Inspiration und unkomplizierter Support in einem bestimmten Alter sind. Der professionelle Sprayer Beni Veltum begleitete im Gelsenkirchener Nordsternpark Jugendliche bei ihren ersten Versuchen Graffitis auf die Hafenmauer zu bringen. Ihm ist diese Nachwuchsförderung ein echtes Anliegen, „Wir waren damals ziemlich alleine – als kleiner Steppke hätte ich mich echt gefreut, wenn mir mal jemand was gezeigt hätte.“ Ilva Menzel, Projektkoordinatorin der Falken in Gelsenkirchen, kann durch die Unterstützung der nachtfrequenz Ideen realisieren, die in der täglichen Arbeit auf der Strecke bleiben, etwa einen Breakdance-Workshop vom Profi Bboy Kuja alias Marcel Gebhard. „Nicht immer träumen: Machen!“, feuert er freundlich ein Dutzend kleine Einsteiger an. „Von nix kommt nix!“ Ein paar Kilometer weiter konnte man beim heißen Breakdance- und Hip-Hop-Battle International im Dietrich-Bonhoeffer-Haus die Besten der Szene live erleben – der Raum bebte vor Beats und coolen Moves. So wie hier in Gelsenkirchen beteiligten sich viele Städte gleich mit mehreren Events bei der nachtfrequenz16, sodass mit über 150 Einzelveranstaltungen im 7. Jahr der so viel geballte Jugendkultur zu erleben war, wie noch nie zuvor.
Von Jugendlichen und für Jugendliche ist das Motto der nachtfrequenz. Die bundesweit einmalige Veranstaltung gibt den Veranstaltern vor Ort die Gelegenheit sich gemeinsam in einem riesigen Verbund zu präsentieren. Dank des Inputs der Jugendlichen, der freien Kulturszene und städtischen Kultureinrichtungen sowie dem Engagement der lokalen Jugend- & Sozialarbeiter entsteht in der Nacht der Jugendkultur ein gebündeltes Paket kreativer Energie, die einen kleinen Einblick vermittelt, welche Arbeit tagtäglich in NRW in der Jugendkultur geleistet wird.